Bibelvers des Monats

Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.

 (Die Bibel: 3.Mose 19,33)

In dem Kapitel, in dem dieser Bibelvers steht, werden eine ganze Reihe von Bestimmungen und Regelungen aufgeführt, die das Miteinander im täglichen Leben im Volk Israel festlegen.

Diese Anweisung dieses Bibelverses ist eindeutig und erklärt sich selbst: Fremde, also nicht zum Volk der Israeliten gehörende Menschen, die in Israel leben, sollen nicht unterdrückt werden, er soll sogar geliebt werden, wie es in dem nachfolgenden Vers 34 ausgeführt ist.

Zur Erinnerung wird in Vers 34 nochmals darauf hingewiesen, dass auch das Volk Israel selbst in Ägypten als Fremdlinge gelebt hatte, und über die Zeit wurde das Volk Israel dort immer stärker versklavt und unterdrückt. Dies soll sich im Volk Israel nicht wiederholen, Fremde genießen Schutz.

Dieser Schutz der Fremdlinge wird an mehreren Stellen in der Bibel aufgeführt, es scheint also ein wichtiges Thema für Gott zu sein.

Gott begründet zu Beginn des Kapitels, in dem dieser Bibelvers zu finden ist, diese Regelungen für das tägliche Miteinander im Volk Israel:

„Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott.“ (3. Mose 19, 2)

Das bedeutet, dass diese Regelung zum Schutz vor Unterdrückung von Nichtisraeliten in Israel durch die Heiligkeit Gottes begründet wird.

Gott ist in Seinem ganzen Wesen rein, ohne jede Sünde, und Seine Bestimmungen sind gut und fehlerfrei.

Und so, wie Gott heilig, von allem Sündigen und Unguten getrennt ist, so soll auch das Volk Gottes in seinem ganzen Verhalten diese Eigenschaften ihres Gottes wiederspiegeln. Es gibt besondere Menschengruppen, wie z.B. Witwen, Waisen, und eben auch Fremde, die den besonderen Schutz nach Gottes Willen genießen, daher wird das Volk Gottes ausdrücklich dazu aufgefordert, diese Regelungen einzuhalten.

Dieser Bibelvers ist an das Volk Israel gerichtet, aber derselbe Aufruf zur Heiligkeit findet sich genauso als Aufruf an Christen im Neuen Testament (1. Petrus 1, 15 – 16).

In 1. Thessalonicher 4, 3 heißt es z. B. ausdrücklich: „ Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung,…“. Das bedeutet, dass wir aus unserer Beziehung zu dem Herrn Jesus heraus aufgefordert sind, ein geheiligtes Leben zu führen. Das können wir nicht von uns aus, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus (Römer 3, 23 – 24) und die Hilfe des Heiligen Geistes, der bei der Wiedergeburt empfangen wird (Epheser 1, 13).

Das heißt, dass sich auch Christen aus ihrer Beziehung zu Gott an den Regelungen Gottes zum Umgang mit schutzbedürftigen Personengruppen orientieren sollen.

Wie gut, dass wir Orientierung für ein gutes Miteinander in der Bibel finden.                                                                   MG